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Prager Frühling


1968er Reihe Prager Frühling

Am 21. August 1968 rückten Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei ein und beendeten gewaltsam den „Prager Frühling“.

„Die ganze Stadt war voller Flugblätter. Es waren auch sehr lustige dabei. Die Situation wurde aber immer ernster. Man merkte doch: Jetzt ist für lange Zeit dieser Frühling vorbei“, sagt René Böll über seinen Besuch mit seinen Eltern, Anne-marieund Heinrich Böll, in Prag 1968.

René Böll war als Zwanzigjähriger direkt im Geschehen und fotografierte am Wenzelsplatz in Prag. Ein russischer Soldat befahl ihm mit vorgehaltener Maschinenpistole um die Heraus-gabeseines Fotoapparates. Im Essay „Der Panzer zielte auf Kafka“ beschrieb Heinrich Böll eindrücklich diese Szene in der sein Sohn in die lebensbedrohliche Situation geriet. René Böll studierte damals Malerei an der Kölner Werkschule und beteiligte sich intensiv an den Debatten und Demonstrationen.

„Mit diesem Ereignis waren sehr intensive und z.T. auch traumatische persönliche Erfahrungen verbunden: zunächst große Hoffnungen und schließlich bitterste Enttäuschungen“ sagt Heiko Lietz.

Heiko Lietz war Pastor in Güstrow und gehörte 1968 der kirchlichen Opposition in der DDR an. 1990 engagierte er sich nach der friedlichen Revolution als Vertreter des „Neuen Forums“ am Zentralen Runden Tisch für eine Demokratisierung der DDR-Gesellschaft.

René Böll und Heiko Lietz erzählen von ihren Erlebnissen und Erfahrungen während dieser Zeit und tauschen sich u.a. über die Folgen in Ost und West aus.Später haben Sie die Möglichkeit Fragen zustellen.