Zusätzliche Gebühren sind nicht der richtige Weg!

Am 30.07. veröffentlichte die Landesregierung SH eine Antwort auf die Kleine Anfrage der SPD-Fraktion zum Thema Pflegefachfrau/-mann (Drucksache 20/1248). Zu dem Ergebnis der  Anfrage sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Birte Pauls:

„Ich kann über das Vorgehen der Landesregierung nur den Kopf schütteln. Da suchen wir händeringend nach Fachkräften in den Gesundheitsberufen  und anstatt den Auszubildende zum Abschluss der Ausbildung einen roten Teppich auszurollen, begrüßt sie das Land mit einer Rechnung  über 40€ Gebühr für die Berufsurkunde. Das Geld muss dann auch noch über die Schulen eingetrieben werden, die wahrlich andere Aufgaben haben. So ein Vorgehen passt überhaupt nicht in diese Zeit und sollte von der Landesregierung beendet werden. Das Land wird an dieser Mindereinnahme nicht zugrunde gehen und in Sachen Bürokratieabbau wäre der Verzicht auf diese Gebühr wohl auch ein Schritt in die richtige Richtung.

Aus einer früheren Anfrage an die Landesregierung wissen wir, dass es „keine zentrale „Planstelle“ im Land Schleswig-Holstein gibt, die die Quantität von Ausbildungsplatzzahlen in den Pflegeberufen regelt.“ Ob also die 1.065 neu ausgebildeten Pflegefachpersonen eine ausreichende Antwort auf die kommenden Herausforderungen der demografischen Entwicklung darstellen, scheint fraglich. Die Landesregierung agiert mal wieder  ohne Plan. Die Ministerin muss ihren Fokus endlich stärker auf das Thema Pflege legen und uns erzählen, wie sie dem Mangel entgegenwirken will.  Gebühren zum Berufsstart, während Arbeitgeber mit Prämien locken, sind auf jeden Fall nicht der richtige Weg.

Allen neuen Pflegefachpersonen  und Auszubildende aller Gesundheitsberufe wünsche ich einen guten Start ins Berufsleben. Wir brauchen euch alle!“

Kleine Anfrage vom 23.07.2021: https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/drucks/03100/drucksache-19-03160.pdf