Vertagt! Entscheidung über Instandsetzung des Nordwalls erst im Oktober

Bild: SPD Schleswig

Bericht aus dem Kultur,- Sport- und Tourismusausschuss der Stadt Schleswig vom 18.08.2022

Instandsetzung des Nordwalls

Auch auf dem Stadtgebiet von Schleswig ist ein Stück Welterbe zu finden. Der Nordwall fristet derzeit ein eher unbekanntes Dasein. Im Schleswiger Südwesten, gleich neben der Peter-Härtling-Schule im Friedrichsberg, kann man das Welterbe heute fast nicht erkennen. Dass dies in Zukunft anders sein soll, findet bei den Ausschuss-Mitgliedern zwar fraktionsübergreifend Anklang, eine im Februar vorgestellte Freiraumplanung wurde allerdings vom Ausschuss als zu teuer abgelehnt. Nun hat die Verwaltung nachgelegt und stellte eine deutlich abgespeckte Variante vor.

Nach Veröffentlichung der Verwaltungsvorlage trafen sich nach den Sommerferien SPD-Fraktionsmitgliedern auf dem betreffenden Gelände und schauten sich die Gegebenheiten vor Ort nochmal genau an. Quintessenz des Besuchs war ein Änderungsantrag, der im Wesentlichen die Erschließung des Nordwalls durch Wege im östlichen Teil des zu entwickelndes Geländes vorsieht.

Dazu erklärte Ausschussmitglied Henrik Vogt (SPD):

„Die Verwaltung hat erstmal das getan, was von ihr verlangt wurde. Sie hat Kosten eingespart. Nun ist die SPD-Fraktion der Ansicht, dass die kleinste Lösung nicht unbedingt die besten Möglichkeiten bietet, das Welterbe auf städtischem Grund erlebbar zu machen. Der längere Rundweg sollte wieder in die Planungen mit einbezogen werden. Auch wenn diese Variante etwas mehr kosten wird, ist sich die SPD einig, dass dies die bessere Maßnahme ist.“

Da der Änderungsantrag kurzfristig gestellt wurde, baten CDU, SSW und freie Wähler um Vertagung des Tagesordnungspunktes. Diesem Ansinnen stimmten schlussendlich auch die Sozialdemokrat:innen im Ausschuss zu. Anfang Oktober soll abschließend über die gesamte Maßnahme beraten werden.

Sachstand Erinnerungskultur

Seit letztem Jahr beschäftigen sich der Ausschuss und eine Arbeitsgruppe mit dem Thema der Erinnerungskultur. Ausschlaggebend war das Ansinnen im kommenden Jahr einen Gedenkort für die Bücherverbrennung einzurichten, welche sich 2023 zum neunzigsten Mal jährt.

Die eingerichtete Arbeitsgruppe und der Ausschuss waren sich nach einigen Diskussionen einig, dass das Gedenken an den Nationalsozialismus in Schleswig eines übergreifenden Konzeptes bedarf. Ein vor kurzem eingestellter Historiker trägt bereits Zahlen, Daten und Fakten zusammen und wird in den kommenden Monaten, unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, ein Konzept entwickeln, welches dann im kommenden Jahr vorgestellt wird.

Ausschussmitglied Inke Asmussen erklärt hier für die SPD:

„Gerade Schleswig, unter anderem als schon damals großer Klinikstandort, muss in Zukunft deutlicher die NS-Verbrechen im Stadtbild sichtbar machen. Das hat für uns auch etwas mit einem tieferen Verständnis von Demokratie und lebendiger Zivilgesellschaft zu tun.“

Jahresabschlüsse Stadtmuseum und Bücherei

Beide Einrichtungen der Stadt Schleswig sind defizitär. Bei Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge ist der Wert dieser Einrichtungen auch nicht in Euro und Cent zu bemessen. Dies machte Ausschussvorsitzende Dr. Babette Tewes (Grüne) am Beispiel des Stadtmuseums nochmal deutlich.

Sowohl das Museum, als auch die Bücherei haben auch noch im Jahr 2021 mit den Folgen und Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen gehabt. Sowohl Frau Dr. Beyer (Stadtmuseum) als auch Frau Herzig (Bücherei) sind allerdings zuversichtlich, dass sich die Besucher- und Nutzerzahlen in den vergangenen und noch vor uns liegenden Monaten verbessern werden. Unabhängig von dieser Entwicklung ist der SPD klar, dass sich beide Einrichtungen nie zu 100% finanziell tragen werden. Trotzdem sind Stadtmuseum und Bücherei wertvolle Einrichtungen für die Stadt und Ihre Bürger:innen.

Bericht Viking-Triathlon

Martin Müller, Teil des Veranstaltungs- und Organisatoren-Teams, berichtete vom Viking-Triathlon, der am 25.06.2022 in der Schleistadt stattfand. Grundsätzlich seien die Organisatoren zufrieden und auch die Athleten-Feedbacks seien durchweg positiv, sodass man sich sicher sei, auch im kommenden Jahr diese Veranstaltung durchzuführen. Anmeldungen sind bereits möglich.

Sportlich war die Veranstaltung ein tolles Erlebnis und man sei im Gespräch mit den Sport-Fachverbänden im Jahr 2023 die Norddeutschen Meisterschaften austragen zu können. Auch hat dieses Event bei seinem Debüt so viel Aufmerksamkeit erregt, dass man davon ausgehen könne, dass auch die dänischen Nachbarn mit deutlich mehr Starter:innen vertreten sein werden.

Lediglich bei der Zeitnahme hätte es durch einen Platzregen ein paar Probleme gegeben, die man schlussendlich auch nicht beheben konnte. Dies hätte aber nicht an der Infrastruktur, sondern an der Zeitnahme an sich gelegen.