Die Ergebnisse der Landtagswahl vom 08. Mai 2022 kommentiert der Vorsitzende des Schleswiger Ortsvereins Henrik Vogt wie folgt:
„Zuallererst gilt es, der CDU S-H, Daniel Günther und Johannes Callsen zu den bemerkenswerten Ergebnissen bei der Landtagswahl zu gratulieren.
Das schlechte Ergebnis der SPD S-H haben sich im Vorweg nur wenige ausgemalt. Es ist das schlechteste Ergebnis der SPD in Schleswig-Holstein und eine herbe Niederlage für die Landes SPD, die Kandidierenden und die Wahlkämpfer:innen vor Ort. Der Einsatz im Wahlkampf wurde nicht honoriert und das ist frustrierend.
Der SPD-Landesvorstand muss nun aus diesem Wahlergebnis die richtigen Schlüsse ziehen und notwendige Schritte einleiten, damit es in den kommenden Jahren wieder bergauf geht. Es kann nicht behauptet werden, die SPD hätte im Aufstellungsverfahren und im Wahlkampf alles richtig gemacht und Schuld an diesem Ergebnis seien ausschließlich die Rahmenbedingungen. Ja, die Situation im Wahlkampf war herausfordernd, das haben die Wahlkämpfer:innen selbst gemerkt, aber ein beliebter Amtsinhaber, eine Pandemie, der Krieg in der Ukraine und damit verbundene finanzielle Belastungen der Bürger:innen, können jedoch nicht die einzigen Gründe für dieses Abschneiden sein.
Bei all dem Frust und der Enttäuschung freuen wir uns, dass Birte Pauls weiterhin im Schleswig-Holsteinischem Landtag vertreten sein wird. Birte hat einen engagierten und den Menschen im Wahlkreis zugewandten Wahlkampf geführt. Es wäre für die SPD im Kreis, den Städten und Gemeinden ein großer Verlust gewesen, in keinem Landes- oder Bundesparlament vertreten zu sein. An Birte: Herzlichen Dank für deinen Einsatz und Glückwunsch zum erneuten Einzug in den Landtag.
Zudem soll auch festgehalten werden, dass die AfD nicht mehr im Schleswig-Holsteinischem Landtag vertreten sein wird. Auch das ist eine gute Nachricht!
In den Schleswiger Wahlkreisen haben wir als SPD deutliche Verluste hinnehmen müssen. Wir liegen mit den Zweitstimmen-Ergebnissen auch 1,2% Punkte unter dem Landesschnitt. Eine genaue Analyse der Schleswiger Wahlkreise gestaltet sich allerdings schwierig, da die Briefwähler nicht den eigentlichen Wahlkreisen zugeordnet werden. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in Schleswig bei dieser Landtagswahl deutlich verloren haben.
Eine Landtagswahl ist allerdings keine Kommunalwahl. Diese steht nächstes Jahr an und wir haben in der Schleswiger SPD das beste Team, um im nächsten Jahr erfolgreich abzuschneiden. Sicherlich gilt es nun das schlechte Ergebnis zu verdauen, um die Motivation wiederzufinden und in den kommenden Monaten einen guten Kommunalwahlkampf zu konzipieren und durchzuführen. Wir werden alles dafür tun, dass die hervorragende Arbeit der SPD-Fraktion in der Schleswiger Ratsversammlung durch das Vertrauen der Schleswiger:innen quittiert wird.
Schlussendlich ein großer Dank an die Genoss:innen vor Ort, die mit Ihrem Einsatz alles dafür getan haben unsere Kandidatin und das Zukunftsprogramm der SPD Schleswig-Holstein nach vorne zu tragen und mit großem Engagement für die sozialdemokratische Sache in SH gestritten haben. Danke!“
Ich bin SPD-Mitglied und Beisitzer im Vorstand der Landes AGS. Das Wahlergebnis war – bei realistischer Betrachtung – absehbar. Die Landes-SPD ist seit ca. 2 Jahren kaum noch aufgefallen: Kein einschneidendes politisches Top-Thema bzw. keine Personen, die sich mit Verve, Überzeugung, Herzblut und guter Rhetorik immer wieder für die Themen der SPD eingesetzt haben. Wir dümpelten so vor uns her. Auch der bei den Wählern unbekannte Thomas Losse-Müller wurde nach seiner Wahl im Wahlkampf nicht mit der gebotenen Kraft und Überzeugung gepuscht, sondern ziemlich alleingelassen – so der Eindruck. Wir müssen uns auf Landesebene thematisch, programmatisch und besonders auch personell – schon vor der Kommunalwahl!!! – neu erfinden und aufstellen. Serpil ist bedauerlicherweise dafür nicht geeignet, Thomas könnte es vielleicht sein. Eine Debatte zur Zukunft der Landes-SPD muss schnellstens her!!!