Putins Krieg und die Auswirkungen auf unserer Nachbarschaft

Zu den Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine auf unser Zusammenleben in Schleswig stellt der Ortsvereinsvorsitzende der SPD Schleswig, Henrik Vogt folgendes fest:

14 Tage wütet der russische Angriffskrieg bereits in der Ukraine. Herr Putin hat mit seinem Angriff nicht nur mit dem Völkerrecht und dem Minsk-Abkommen gebrochen, sondern mit Bomben auf Wohngebäuden und den Beschuss von Fliehenden und Zivilisten schwere Kriegsverbrechen begangen.

Die Folgen sind tote Ukrainerinnen und Ukrainer, eine humanitäre Notlage in eingekesselten und zerbombten Städten und eine große Flüchtlingsbewegung in die Nachbarländer und in die Europäische Union. Wir in Schleswig sind auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet. Nicht umsonst hat sich Schleswig für Flüchtende als „Sicherer Hafen“ ausgerufen.

Wir zeigen uns solidarisch mit den Ukrainerinnen und Ukrainer, mit den flüchtenden Müttern und Kindern und mit denen, die in der Ukraine um ihr Land kämpfen. Wir sind bestürzt über die Opfer des Krieges und mit unseren Gedanken bei den Angehörigen. Wo Hilfe nötig, Unterstützung geboten und Beistand gefragt ist, rufen wir die Schleswigerinnen und Schleswiger zur Mitwirkung auf.

Häufig wird in den Medien, vollkommen zu Recht, darauf hingewiesen, dass dieser Angriffskrieg ein Krieg Putins ist und nicht der Krieg der russischen Bevölkerung. Viel weniger ist dieser Krieg ein Krieg der in Schleswig lebenden Russinnen und Russen oder Russischstämmigen. Man hört bereits von Ausgrenzungen und rassistisch motivierten Übergriffen gegen Menschen, die ihre Wurzeln in Russland oder anderen ehemaligen Sowjetrepubliken haben. Russische Geschäfte werden boykottiert und ihre Besitzer und Mitarbeiter angegriffen. Auch werden russische Künstlerinnen und Künstler gemieden und deren Kunst diskreditiert.

Viele Jahre haben wir mit Maxim, Tatjana, Alexej und Oxana Tür an Tür gelebt. Wir haben uns unseren Stadtteil geteilt, gemeinsam die Schleswiger Gesellschaft geprägt und unsere Kinder in dieselben Kindergärten und Schulen geschickt. Dieser Krieg soll und darf nicht Anlass sein, rassistische Ressentiments aus der Mottenkiste zu holen. Gehen wir weiterhin respektvoll mit unseren Schulfreundinnen und -freunden, unseren Mannschaftskolleginnen und -kollegen im Sportverein, unseren Kolleginnen und Kollegen auf der Arbeit und unseren Freundinnen und Freunden um.

Wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten rufen die Schleswigerinnen und Schleswiger zu einem friedvollen Miteinander in unserer Stadt auf. Geben wir der Menschenverachtung und dem Rassismus keinen Raum, um sich auszubreiten.“