Es kam anders als gedacht. Gut 25 Mitglieder des SPD-Ortsvereins Schleswig waren der Einladung ihres Vorsitzenden Henrik Vogt gefolgt, um in der Veranstaltung am Donnerstagabend über neue Wege in der Öffentlichkeitsarbeit zu beraten. Jedoch drängte sich der Anlass dazu, nämlich das schwache Abschneiden der Partei bei der Kommunalwahl am 6. Mai, in den Vordergrund. Darum entwickelte sich die geplante kurze Aussprache darüber zu einer lebhaften, sehr kontroversen Debatte, die auch Fehler und Versäumnisse nicht ausließ. Einhellige Meinung war, dass das zweifelhafte Agieren der Bundes-SPD, Eigenheiten des Landesvorsitzenden Ralf Stegner, aber auch die Zurückhaltung mit der Veröffentlichung des Vertrages mit der Firma Refood im Plastikskandal einige Stimmen gekostet haben dürften. Das jedoch war es nicht allein. Mehrere Redner arbeiteten heraus, dass die Leistung der SPD-Fraktion in der letzten Legislaturperiode ganz hervorragend gewesen sei und sich verlässlich von derjenigen z.B. der CDU und der Grünen abgehoben habe. Auch das vom SPD-Ortsverein erarbeitete Programm weise in eine gute und arbeitsreiche kommunalpolitische Richtung. Dies sei aber vom Wähler nicht honoriert worden. Es sei nicht gelungen, die Mehrheit der Wahlberechtigten für das programmatische Klein-Klein zu begeistern. „Wir haben es im Wahlkampf nicht geschafft, den Nerv der Menschen zu treffen.“ fasste Henrik Vogt zusammen. Nach zwei Stunden intensiver Debatte war den Genossen aber nicht mehr danach, konkret noch neue Wege in der Öffentlichkeitsarbeit zu erarbeiten. Dazu werden weitere Mitglieder-Workshops einberufen, in denen der hoch motivierte Ortsverein dieses empfindliche Ziel genauer anvisieren wird.
Lebhafte Diskussion bei Mitgliederversammlung
