
Sodann hob er hervor, als wie wichtig sich gerade heute die Treue und das Engagement der Mitglieder durch die Höhen und Tiefen des Parteilebens erweisen.
Klaus Nielsky war mit einer 50jährigen Mitgliedschaft in der SPD der jüngere der beiden Jubilare des Tages. Stegner zeichnete seinen Werdegang nach: von der FH Kiel in den politisch bewegten Sechzigerjahren über die Mitgliedschaft in der SPD und der ÖTV (heute ver.di), die Verwaltungskarriere, über den souverän gemeisterten Vorsitz der Ratsfraktion bis zur Wahl zum Schleswiger Bürgermeister im Jahre 1990.
Stets habe Nielsky einen respektvollen Umgang mit seinen Mitarbeitern gepflegt und ein erfolgreiches Ideenmanagement betrieben. So verantwortet er in seiner ehrenamtlich kommunalpolitischen Zeit die Einrichtung des Jugendzentrums und in der Zeit als Bürgermeister unter anderem die KiTa Moorkatenweg, die Sanierung des Friedrichsbergs, die Neugestaltung des Schlei-Ufers, von dem unter ihm die Kreisbahnschienen weichen mussten. Auf zahlreichen weiteren Posten und Ämtern erwarb sich Nielsky Meriten. Sein kritischer Geist machte den Eintritt in den Ruhestand nicht mit; als Vorstandsmitglied des Vereins für Stadtgeschichte engagiert er sich weiterhin für seine Heimatstadt und als Sprecher des Plattdeutschen Rates Schleswig-Holstein pflegt er eine besondere Spielart norddeutscher Eigenständigkeit.
Anke Carstens-Richter als Nielskys langjährige politische Weggefährtin schloss dem eine Laudatio an.
Länger noch als Klaus Nielsky, nämlich 60 Jahre seit seinem Eintritt 1958, ist Prof. Dr. Kurt Schietzel Mitglied der SPD. Er erlebte persönliche die SPD-Legenden Kurt Schumacher und Egon Bahr. Nach dem Abitur 1954 studierte er in Hamburg und promovierte 1961 im Fach Archäologie. Nach Forschungsreisen auf den Balkan und im Vorderen Orient kam er als Leiter 1963 zu Ausgrabungen nach Haithabu und blieb zum Segen für die Region dort. Er begründete das Wikinger-Museum, bis heute und auch in der Zukunft eine der relevanten archäologischen Forschungsstätten im Norden, das jährlich viele Besucher auch nach Schleswig zieht. Von 1983 bis zur Pensionierung 1998 war er Leitender Direktor des Archäologischen Landesmuseums Schleswig. Schietzels auch kontrovers diskutiertes kommunalpolitisches Wirken führte u.a. zum Erhalt des Plessenhofes in der Hand der Stadt und den Erhalt des Grauklosters. 2002 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande. Ralf Stegner würdigte Schietzel als sozialdemokratische Autorität.
Noch vor der aus den Reihen der Schleswiger Genossinnen und Genossen von Eckart Haeger gehaltenen Laudatio überreichte Klaus Nielsky ihm ein Faksimile des seinerzeit von Schietzel verfolgten kommunalpolitischen Programms.
Die launigen und gehaltvollen Aussagen der Redner wurden vom Publikum mit viel freundlichem Beifall bedacht. Leider musste sich Ralf Stegner, aufgrund der vielen Diskussionsrunden bezüglich der Sondierungsergebnisse, vor dem Essen verabschieden, sonst hätte er mitbekommen, dass eine Mehrheit der Schleswiger Genossinnen und Genossen der traditionelle Grünkohl der Neuauflage der GroKo deutlich vorgezogen wird.
Das Duo „VielSaitig“, Henrik Vogt und Tobias Morawietz, begeisterte im Anschluss an den Festschmaus mit vielen tollen Beiträgen deutscher Liedermacher und schließlich, als Abgesang und Abschluss des kulturellen Programms, mit ihrem eigenen Song „Ey du Angela“.