Innenstadt im Fokus

Henrik Vogt, Bauamtleiterin Manja Havenstein und Stephan Dose Bild: SPD Schleswig

Das Stadtgespräch des Schleswiger SPD-Ortsvereins am 14. Dezember 2017 im Hotel Deutscher Hof zum Thema Innenstadtsanierung war gut besucht. Trotz starker Konkurrenzveranstaltungen hatten sich etwa 30 Interessierte eingefunden, um sich von Bauamtschefin Manja Havenstein und dem Bauausschussvorsitzenden Stephan Dose über die Grundlagen, die aktuelle Planung und den Stand der Umsetzung der Sanierung der Schleswiger Innenstadt informieren zu lassen, um dana

Nach der Begrüßung der Gäste wies der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Henrik Vogt, der Schleswig seit seiner Kindheit „mit Eck un Hus“ kennt, auf das enorme Entwicklungspotenzial der Schleistadt hin.

Frau Havenstein („Ich liebe diese Stadt!“) präsentierte zunächst die rechtlichen Grundlagen des besonderen Städtebaurechts und verdeutlichte die Bindung der Verwaltung an die Vorgaben des Baugesetzbuchs (§§ 136 f.). Sie musste tief in die Vergangenheit zurückgreifen, nämlich bis ins Jahr 2003, um die Anfänge der jetzt aktuellen Innenstadtsanierung darzustellen. Damals wurde auf Beschluss der Ratsversammlung das Integrierte StadtEntwicklungsKonzept (ISEK) bei der GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH in Auftrag zu geben. Darauf aufbauend erfolgten mehrjährige, ungemein gründliche Vorbereitende Untersuchungen (VU), die allerdings wegen der Planung, Durchführung und Abwicklung der Landesgartenschau um 2008 herum für ca. 2 Jahre unterbrochen wurden.

Schließlich förderten sie zwei zentrale Forderungen zutage, die als Leitbilder über dem Gesamtkonzept stehen:

  1. Schleswig an die Schlei!

und

  1. Stärkung der Innenstadt

als Ort der Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt!

Die Ladenstraße sei zu lang, und die Geschäfte müssten auf dem Abschnitt zwischen Capitol und Hertie konzentriert werden. Als Sanierungsgebiet wurde der Bereich zwischen Moltkestraße im Westen, Gallberg im Osten, Michaelisallee im Norden und Königsstraße im Süden ausgewiesen. Frau Havenstein stellte das „Parkhausquartier“ (PHQ) als Zentralplatz vor. Wichtige Meilensteine zur Umsetzung der Sanierungsplanung seien mit dem Erwerb der Hertie-Immobilie, die derzeit entrümpelt wird, mit den zur Moltkestraße anschließenden Grundstücken bis Stadtweg 70 (ehemals Waschsalon) gesetzt worden.
Der Hertie-Abbruch sei bis Ende 2018 vorgesehen; im Winkel der Moltkestraße solle ein zum Verweilen einladender Platz entstehen. Durch die Eigentümerstellung könne die Stadt gegenüber dem künftigen Investor auf die Objektvermietung im neu zu errichtenden Gebäude Einfluss nehmen und so dafür sorgen, dass der Platz von ansprechenden Läden, Cafés oder Bistrots bespielt werde.

Die Eigentümer der Grundstücke im Sanierungsgebiet müssen damit rechnen, für sanierungsbedingte Wertsteigerungen ihrer Immobilien eine – steuerlich absetzbare – Ausgleichsabgabe zu zahlen. Zuschüsse zu privaten Sanierungsmaßnahmen seien denkbar.

Mit dem Beginn der Sanierung kommen Vermerke in die Grundbücher, die absichern, dass sanierungsschädliche Veränderungen unterbleiben, von Verkäufen über Teilungen bis hin zu Grundpfandrechten.

Die folgende Diskussion war lebhaft. Sie erbrachte eine Vielzahl von Vorschlägen von unterschiedlicher Realisierbarkeit:

Das Parkhaus könnte danach etwa am gleichen Ort wie bisher, vielleicht auch auf dem Gelände der Feuerwache oder gleich angelehnt an das Schlei-Center neu gebaut werden. Das Pflaster in der Fußgängerzone soll rollatorengerecht verlegt werden. In die Hinterhöfe sollte Begrünung anstelle der oft unschönen Kleinbauten den Wohn- und so den Grundstückswert steigern. Die Idee einer Shopping-Mall im Schwarzen Weg nebst Öffnung des Stadtwegs für den Fahrzeugverkehr flog durch den Raum. Für den Radverkehr sollte eine sichere Querung der Königstraße eingerichtet werden. Der Zugang zur Innenstadt vom Hafen her sollte – etwa durch eine Parkanlage anstelle des Parkhauses – aufgewertet werden.

Der Vorsitzende des Bauausschusses Stephan Dose lobte abschließend das engagierte Interesse der Bürger, die seitens der Stadt bisher zu drei Gelegenheiten befragt worden waren, und das sich auch in der Diskussion im SPD-Stadtgespräch entfaltete. Er hob hervor, dass ein leistungsstarkes freies WLAN in der Innenstadt wichtig ist. Dies und die Innenstadtentwicklung würden die Schleswiger Ladenstraße wieder zur attraktivsten in der Region auch gegenüber etwa Husum oder Eckernförde werden lassen.