Die Rücktrittsforderung ist Aktionismus

Ortsvereinsvorsitzender Henrik Vogt Bild: SPD-Schleswig

Zu der Rücktrittsforderung des SPD Kreisverband Nordfriesland gegenüber des Landesvorsitzenden Ralf Stegner erklärt der Ortsvereinsvorsitzende der SPD Schleswig Henrik Vogt auf Nachfrage der Schleswiger Nachrichten:

„Der Landesvorsitzende ist bekanntermaßen keine unumstrittene Person. Auch vor der Landtagswahl am 07. Mai gab es Genossinnen und Genossen, die Ralf Stegner nicht zutrauten den Landesverband zu führen. Betrachtet man die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen, sind Zweifel an der führenden Funktionärsebene zumindest auch nachvollziehbar. Auch im Schleswiger Ortsverein gibt es Stimmen, die mit dem Landesvorsitzendem nicht zufrieden sind. Dieses Lied wird allerdings nicht neu gesungen, sondern sind Haltungen und Meinungen, die schon länger formuliert wurden und werden. Die SPD Schleswig hat bereits kurz nach der Wahl erklärt, dass die SPD Schleswig-Holstein dieses Wahlergebnis in entsprechenden Gremien aufarbeiten wird und ggf. konsequent mit den Ergebnissen dieser Diskussionen umgehen wird. Eine Forderung zu diesem Zeitpunkt, in der ggf. wichtige Gespräche auf Landesebene anstehen und anscheinend vom entsprechendem Kreisverband auch keine alternativen Personalvorschläge kommen, halte ich persönlich für Aktionismus. Wir als SPD-Schleswig setzen uns gerne mit Themen und Personen auseinander, allerdings zu gegebenen Zeit. Der nächste Landesparteitag wird bezüglich der alternativen Personalvorschläge aus Nordfriesland sicherlich spannend und aufschlussreich. Grundsätzlich muss allerding gelten: Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Wenn Genosse Matthias Ilgen und der Kreisverband Nordfriesland diesen Grundsatz nun verlassen möchte, dann ist dies zumindest bemerkenswert.“

Angesprochen auf die Stimmung im Ortsverein nach der Landtagswahl führt Vogt weiter aus:

„Die Stimmung im Schleswiger Ortsverein ist sicherlich nach dieser Landtagswahl nicht die beste. Viele Genossinnen und Genossen haben für ein gutes Ergebnis gekämpft und sich mit aller Kraft in den Dienst der Partei gestellt. Wenn dies von den Wählerinnen und Wählern im Landesschnitt nun nicht honoriert wurde, dann kann man sich vorstellen, dass es um die Stimmung nicht besonders gut bestellt ist. Der Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung jedoch auch festgestellt, dass das Schleswiger Ergebnis, obgleich leichter Verluste, nicht das schlechteste ist. Man hat sich erfolgreich gegen einen anscheinenden Negativ-Trend gestemmt und hat in vielen Schleswiger Wahlkreisen die Nase vorn. Auch in der Zweitstimme liegt die SPD hauchdünn vorne. Die Aufgabe des Vorstandes wird es nun sein die Motivation und die gute Stimmung des Landtagswahlkampfes aufrecht zu erhalten, um die Bundestagswahl mit unserem Kandidaten Clemens Teschendorf und die Kommunalwahl 2018 fest in den Blick zu nehmen, auch wenn das Ergebnis der Landtagswahl die Stimmung der Schleswiger Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern leicht getrübt hat. Die Genossinnen und Genossen werden auch zu den nächsten Wahlen um jede Stimme werben.“