Bitterer Ausgang der Landtagswahlen

Ortsvereinsvorsitzender Henrik Vogt Bild: SPD-Schleswig

Das Ergebnis der Landtagswahlen ist aus Sicht der Schleswiger Sozialdemokratie nicht schön zu reden. Man kann dem Spitzenkandidaten der CDU Schleswig-Holstein nur zu seinem Wahlsieg gratulieren. „Mit diesem krassem Ausgang habe ich nicht gerechnet.“, konstatierte Henrik Vogt, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Schlesw

Die Enttäuschung war den Mitgliedern und Gästen auf der Wahlparty der SPD im Deutschen Hof ins Gesicht geschrieben. „Man hat sich viele Wochen für die Inhalte, die politischen Schwerpunkte und unsere Kandidatin ins Zeug gelegt. Die Stimmung auf der Straße war gut. Man hat viel Zuspruch für die Kandidatin Birte Pauls und das Programm erhalten.“, führte der Ortsvereinsvorsitzende weiter aus. Als die Ergebnisse der Stadt Schleswig am späten Abend im Kreishaus eintrudelten, war klar, dass die Stimmen nicht ausreichen werden, um die Verluste im überwiegenden Rest des Wahlkreises auszugleichen. Zumal das Schleswiger Ergebnis denkbar knapp ist.

Ca. 400 Stimmen Vorsprung hat Birte Pauls vor dem Kandidaten der CDU Johannes Callsen. In 12 der 14 Schleswiger Wahlkreise liegt Pauls in der Erststimme vorne. Bei der Zweitstimme ist das Ergebnis sehr knapp. Lediglich 28 Stimmen trennen SPD und CDU. 8 der 14 Wahlkreise konnte die SPD für sich entscheiden. „Bedenkt man, dass wir in Schleswig anscheinend gegen einen Trend Wahlkampf machen mussten, so ist dies Ergebnis doch sehr passabel, allerdings nicht, wie gewünscht, hinzugewinnen. Wir haben einen engagierten und ehrlichen Wahlkampf geführt. Wir konnten die Unterschiede in der Programmatik deutlich machen und haben den Schleswigerinnen und Schleswigern jedes erdenkliche Angebot gemacht, sich zu informieren. Dies ist vor allem den vielen Mitgliedern und Funktions- und Mandatsträgern unseres Ortsvereins und den Jusos vor Ort im Kreis zu verdanken, die sich alle überaus engagiert ins Zeug gelegt haben.“, nimmt Vogt zu den Zahlen aus Schleswig Stellung. Auch dem Fraktionsvorsitzendem der SPD-Stadtratsfraktion Stephan Dose waren die schlechten Zahlen aus dem Land förmlich anzusehen. „Das ist ein enttäuschendes Ergebnis, das ich so auch nicht erwartet habe. Ich freue mich jedoch, dass Birte Pauls über die Landesliste einziehen wird. So ist Schleswig auch zukünftig mit einer starken sozialdemokratischen Stimme in Kiel vertreten.“, so Dose. Diese Freude zumindest teilen die Mitglieder des Schleswiger Ortsvereins.

Birte Pauls selbst ist zwar erleichtert, dass sie den erneuten Einzug in das Landeshaus geschafft hat, sagt aber auch, dass sie das Wahlergebnis geschockt hat. „Ich war so viel im direkten Kontakt mit den Menschen hier im Wahlkreis und bekomme das Ergebnis nicht mit der Stimmung zusammen. Ich möchte mich zu diesem Zeitpunkt nicht an Spekulationen bzgl. einer etwaigen Schuld beteiligen. Das wird in entsprechenden Gremien aufgearbeitet und analysiert werden. An den Ortsvereinen hat es jedoch nicht gelegen. Die Stimmung unter den Genossinnen und Genossen war im Wahlkampf so gut wie nie und der Einsatz unbezahlbar. Vielen Dank an alle Genossinnen und Genossen, die sich mit so viel Herzblut in diesen Wahlkampf eingebracht haben.“, erklärt Birte Pauls angesprochen auf das Ergebnis und die Ursachen. Pauls weiter: „Wir haben unsere Versprechen gehalten. Gerade für Schleswig hat die Küstenkoalition viel getan. Unter anderem sind 50 Millionen für den Krankenhausneubau, 6 Millionen für das erste interkommunale Gewerbegebiet in S-H, 2,5 Millionen zur Sicherung des Landestheaters, 15 Millionen für den Masterplan Schloss Gottorf, 6,5 Millionen für ein modernes Archiv auf dem Hesterberg  und die Verbesserungen der finanziellen Mittel für die Stadt Schleswig anzuführen. Das alles hat die CDU Schleswig-Holstein abgelehnt. Dies kann man nicht, wie die CDU, als Stillstand bezeichnen, sondern es hat unsere Stadt und unsere Region nach vorne gebracht.  Ob die CDU die zahlreichen Wahlversprechen halten kann und wird, wird sich dann gegebenenfalls zeigen. Ich kann es mir nicht vorstellen.“

Der Ortsvereinsvorsitzende der Schleswiger SPD macht nochmal deutlich, dass diese Wahl ja nur der Start in eine Reihe von Wahlen ist. „Wir haben nun die Bundestagswahl mit unserem Kandidaten Clemens Teschendorf  im Blick und bereiten uns zugleich auf die Kommunalwahlen 2018 vor. Hier wollen wir wieder stärkste Fraktion werden und das halten wir, selbst angesichts der Ergebnisse zur Landtagswahl, für realistisch.“ „Niederlage verdauen, einmal kräftig schütteln und mit neuer Energie die nächsten Wahlkämpfe gestalten.“, stellten Vogt und Dose beide klar.