Die unveränderte Haltung der Kulturministerin und der kommunalen Spitzenverbände, die Schleswiger Pläne für einen Theaterneubau (17-19 Millionen Euro) nicht mit einer Gesamtsumme von über 12 Millionen Euro zu fördern – bei einem Eigenanteil der Stadt Schleswig von 5 Mio. Euro – lassen den Traum vom Theaterneubau wie eine Seifenblase platzen.
Diese Entscheidung bedauern wir, sie ist aber keine Überraschung, denn die Kulturministerin hat während der gesamten Diskussion immer wieder betont, dass das Land diese Summen für einen Neubau nicht zahlen kann. Und auch die kommunalen Spitzenverbände haben immer erklärt, dass die seinerzeit freigegebenen Mittel in Höhe von 6,4 Mio. Euro lediglich für den Hesterberg zur Verfügung standen. Das kann man gut finden oder kritisieren, aber so sind die Fakten. Und damit ist und bleibt es so, dass der am 27. Februar 2014 von CDU und Grünen abgelehnte Plan für einen Neubau am Hesterberg die einzige Chance für einen Theaterneubau in Schleswig war. Die geplanten Kosten für den Hesterberg lagen zudem noch um mehr als 4 Mio. Euro unter den geplanten Kosten für den Lollfuß.
Es wurde viel Zeit und Geld und Energie für eine Planung aufgewendet, die nach Auffassung der SPD-Fraktion von vornherein fraglich war.
Es ist jedoch müßig, sich mit den Fragen nach Verantwortung und Rechthaberei zu beschäftigen. Stattdessen stellen wir uns die Frage: Wie geht es weiter?
Für die SPD-Fraktion ist klar: Der Ausstieg aus der Theater Gmbh, den sich die CDU offenbar vorstellen kann, wird eine Kettenreaktion auslösen und dann das sichere Ende des gesamten Schleswig-Holsteinischen Landestheaters bedeuten.
Diesen Weg geht die SPD-Fraktion nicht mit. Wir sehen uns nach wie vor in der Verantwortung, das Schleswig-Holsteinische Landestheater zu erhalten. Deswegen streben wir an, dass Schleswig in der Theater GmbH verbleibt – das wird allerdings nicht zu den gleichen Konditionen wie bisher möglich sein.
Außerdem wollen wir, dass es in Schleswig auch weiterhin ein Theaterangebot gibt. Das wird dann nur noch eingeschränkt möglich sein und auch nicht in einem Theater, sondern einer Veranstaltungshalle/Spielstätte stattfinden, in der man unter anderem auch Theater spielen kann. Für diese Option sind in Schleswig mehrere Standorte denkbar (Lollfuß, Kasernengelände…).
Deswegen werden wir – gemeinsam mit dem SSW – in der nächsten Ratsversammlung einen Antrag stellen, der den Bürgermeister auffordert,
– mit der Theater GmbH in Verhandlungen über den Verbleib in der Theater GmbH und die Konditionen einzutreten und
– zu prüfen, wo und zu welchen Bedingungen eine künftige Spielstätte errichtet werden kann bzw. ein geeignetes bestehendes Gebäude genutzt werden kann.
Schleswig, 02. April 2015
Stephan Dose
SPD-Fraktion